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Wochenende ab Hesse mit dem Hausboot Reisebericht

Reisebericht:  Ein Wochenende mit dem Hausboot im Elsass mit der Calypso

Das Reisen auf Wasser – damit hatte ich vor dem Beginn meiner Ausbildung nicht viel zu tun gehabt. Deshalb war ich auch umso gespannter wie mein erster Hausbooturlaub wohl sein würde. Das Grundwissen über Boote und die Gebiete hatte ich im Laufe der ersten Zeit im Betrieb „Ferien auf dem Wasser“ vermittelt bekommen, doch eine vollständige Verbindung zu dieser Art zu reisen hatte ich noch nicht aufbauen können. Sich Bilder und Videos von anderen Reisenden anzusehen ist zwar sehr schön, doch das Gefühl wenn man selbst so eine Hausbootfahrt erlebt, ist doch etwas ganz anderes.

Mit meinem Bruder und ein paar Freunden war unsere Crew vollständig und so konnten wir die Reise mit der Calypso von Le Boat voller Vorfreude beginnen.

Am Freitagvormittag fuhren wir zu sechst mit einem Sprinter in Richtung Elsass los. Nach 2-3 Stunden kamen wir in Hesse an der Basis von Le Boat an und konnten dort den Transporter an einem öffentlichen Parkplatz stehen lassen. Als wir ausstiegen bemerkten wir gleich die schwüle Hitze und sahen wie sich langsam der Himmel mit dunkleren Wolken verdeckte. Doch davon ließen wir uns erst mal nicht abschrecken und gingen gemeinsam in das Büro zur Anmeldung. Nachdem wir unsere Taschen auf dem Boot verstaut hatten, uns die einzelnen Kabinen genau angesehen und unsere Zimmer verteilt hatten, gingen wir auf das Sonnendeck der Calypso und warteten auf den Techniker. Der Himmel wurde jedoch immer dunkler und es begann zu regnen, weswegen wir entschieden, doch lieber Innen zu warten. Nach der Einweisung ging es direkt los in Richtung Tunnel. Es war ein aufregendes Gefühl als es losging. Ich saß mich gleich ganz nach vorne an die Spitze des Bootes um von dort aus einen guten Ausblick zu haben. Es regnete zwar immer noch etwas, doch das war mir in diesem Moment egal. Als wir am Tunnel ankamen, war dieser allerdings schon geschlossen, weswegen wir uns entschieden direkt davor anzulegen. Dort verbrachten wir den restlichen Abend und sahen uns gemeinsam den Sonnenuntergang des ersten Tages an.

Am Samstagmorgen begaben wir uns alle schon recht früh auf das Sonnendeck der Calypso um dort gemeinsam zu frühstücken. An diesem Tag sollte es bis zu 35 °C heiß werden und die Hitze merkte man schon früh morgens. Bestimmt wäre ein Frühstück mit frischen Brötchen oder Baguette und ein reich gedeckter Tisch schön gewesen, doch wir gaben uns mit Kelloggs zufrieden. Selbst so ein einfaches Frühstück, erschien auf dem Boot doch als etwas Besonderes. Nachdem wir fertig gegessen hatten, räumten wir alles auf und gingen unter Deck, um uns für den Tag fertig zu richten. Wir wollten die ersten sein, die durch die Tunnel fahren und das waren wir dann auch. Der Tunnel war sehr eng und wurde von gelblichen Lampen beleuchtet. Auch die Lichter an unserem Boot hatten wir eingeschaltet. Es herrschte ein kühler Luftzug, was eine schöne Abkühlung zu der Hitze außerhalb war. Von den Tunnelwänden hatte man zum Boot an jeder Seite ca. 0,5m bis 1m Platz. Nicht sonderlich viel Spielraum für so ein großes Boot, weswegen wir auch einmal etwas zu nah an die Tunnelwand gekommen sind. Doch nach einiger Zeit gewöhnte man sich daran und kam dann auch ohne weitere Probleme durch den Tunnel. Nachdem wir den ersten hinter uns gelassen haben, kam ein paar hundert Meter weiter schon der zweite Tunnel. Dieser war ca. 2,4 km lang und auch dort wehte ein kühler Luftzug. Der Ausgang schien relativ nah und man dachte, man wäre gleich draußen. Doch in Wirklichkeit war es noch weit weg und es vergangen ca. 15-20 Minuten im Tunnel bis wir wirklich den Ausgang erreicht hatten. Gleich nach dem Tunnel gab es wieder ein Anlegehafen, an dem wir allerdings vorbeigefahren sind, da wir gleich zum Arzviller Schiffshebewerk weiter wollten.

Dort legten wir dann aber für einige Minuten an, um noch mal in Ruhe die Umgebung und die Aussicht zu betrachten. Der Rhein-Marne-Kanal auf dem wir zu diesem Zeitpunkt waren, hatte einen Höhenunterschied von ca. 45 Meter zu dem Kanal unten, auf den wir weiterfahren wollten. Dafür war dann das Schiffshebewerk zuständig – um die Boote dort runter zu bringen. Wir fuhren also mit dem Boot weiter durch das Tor des Hebewerks in eine Art Wanne. In dieser Wanne wurden wir dann gemeinsam mit dem Boot auf Rollen runtertransportiert, so dass wir dann im unteren Kanal Richtung Lutzelbourg weiterfahren konnten. Ein paar hundert Meter weiter kamen wir dann an unsere erste Schleuse. Sobald wir die Leinen um die Poller gelegt hatten, wurde an dem Seil der Anmeldestation gezogen. Das Wasser lief in der Schleuse ab, wodurch der Wasserspiegel angeglichen wurde und wir weiter im nächsten Kanal fahren konnten. Die nächsten Schleusen kamen auch sogleich und sind dort ebenfalls problemlos durchgekommen. Von Weitem konnte man die Burg von Lutzelbourg sehen und bewundern. Wir fanden, dass das ein schönes Plätzchen mit einer tollen Aussicht war, weshalb wir uns entschlossen hier anzulegen und Mittagspause zu machen. In der eigenen Bordküche konnte man mühelos Nudeln abkochen und eine Soße zubereiten, daher mussten wir nicht auf ein anständiges Mittagessen verzichten. Die Bäume spendeten Schatten und es wehte ein leichtes Lüftchen, wir saßen so noch eine ganze Weile da und ließen die ganze Situation und Atmosphäre auf uns wirken.

Nachdem wir alles abgeräumt und gesäubert hatten, wollten wir gleich weiterfahren. Anhand der Wasserkarte sahen wir, dass es in entgegengesetzter Richtung ein Badesee gab und beschlossen umzudrehen und dorthin zu fahren. Es war sehr heiß an diesem Tag, die Aussicht auf Baden war verlockend. Auf dem Rückweg konnten wir dann die Highlights alle nochmal genießen: Die Schleusen, das Schiffshebewerk, die Tunnels und natürlich die schöne Landschaft. Auf dem Weg traute auch ich mich selber mal ran. Bisher war die meiste Zeit mein Bruder gefahren und auch die anderen haben sich daran versucht – doch nun wollte ich es auch probieren. Ich tauschte mit meinem Bruder den Platz und setzte mich ans Steuer. Es war ein eigenartiges Gefühl nun für ein 13,2 m langes und 4,1 m breites Boot verantwortlich zu sein. Am Anfang war ich mit der Steuerung etwas unbeholfen – drehte ab und zu das Lenkrad zu schnell und hatte Angst ich würde gleich gegen die Kanalwand fahren. Nach ein paar Minuten kam ich aber gut damit zurecht und hatte mit der verspäteten Reaktion des Bootes auch keine Probleme mehr.

Gegen Nachmittag erreichten wir den „Le Petite Etang“ und legten dort an. Eine Weile blieben wir noch auf dem Boot um zu essen und machten uns danach auf den Weg zum Badesee. Als wir allerdings nah am Wasser waren, sahen wir, dass sich dieser See wahrscheinlich doch nicht so gut zum Baden eignete und drehten wieder um. Etwas enttäuscht aber trotzdem mit Freude gleich weiter mit dem Boot fahren zu können, gingen wir zurück. Wir legten ab und fuhren Richtung Diane-Capelle noch ein großes Stück weiter.

Mittlerweile war es schon Abend geworden und die Sonne ging langsam unter. Es hatte sich etwas abgekühlt und man wurde von einer warmen Brise umweht. Wir legten uns auf das Dach und bewunderten den eindrucksvollen Sonnenuntergang. All das zusammen ließ ein Gefühl von Freiheit aufkommen und man wünschte sich, dass dieser Moment nicht vergehen würde. Wir unterhielten uns über nächstes Jahr und wie schön es wäre, eine ganze Woche mit dem Hausboot unterwegs zu sein.

Wir legten kurz vor einer Stadt an, weil es zu dämmern begann – jedoch etwas abgelegener, damit wir niemand wegen der Musik stören würden. Dort konnten wir sehen wie der Mond aufging und sich langsam die Sterne am Himmel abzeichneten. Eine ganze Weile saßen wir so da, beobachteten die Sterne und unterhielten uns über alles Mögliche. Am Nachthimmel hatte ich sogar nach ca. 13 Jahren endlich wieder eine Sternschnuppe erblicken können – das machte den Tag sogar noch besser, als er sowieso schon war. Irgendwann wurde es jedoch etwas zu kühl für uns war, weshalb wir uns unter Deck setzten. Zu sechst hatten wir im Wohnzimmerbereich alle genügend Platz, da man den Tisch zusammenklappen und verstauen konnte. Eine Weile blieben wir so sitzen und unterhielten uns, doch irgendwann übermannte uns die Müdigkeit und wir legten uns schlafen.

Am Sonntagmorgen standen wir wieder früh auf. Wir frühstückten erneut bei schönstem Sonnenschein auf dem Deck und freuten uns auf die letzten verbleibenden Stunden mit unserem Hausboot. Bevor wir jedoch losfuhren, hat jeder schon seine Taschen und Sachen gepackt, die Kabinen aufgeräumt und darauf geachtet, dass alles in Ordnung ist. Wir wollten ganz entspannt später vom Boot gehen, daher hatten wir alles vorher erledigt. Als wir mit Allem fertig waren, versammelten wir uns wieder über Deck um gemeinsam loszufahren.

Gegen Nachmittag legten wir dann zum letzten Mal an. Wir hatten die Basis von Le Boat, von der wir am Freitag voller Freude auf das Kommende losgefahren sind, erreicht. Die ganzen Taschen verstauten wir im Auto und als alles draußen war, kontrollierten wir nochmals die Kabinen. Mit großer Wehmut verließen wir unser Boot, welches uns in den letzten drei Tagen überall sicher hingebracht hatte. Zum Schluss machten wir noch ein paar letzte Erinnerungsfotos, wobei wir uns jedoch alle einig waren – diesen Hausbooturlaub würden wir sicher nicht vergessen.

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